Der Künstler
BURKARD NEUMAYER, Prof. Dipl.-Math., geb. 15.01.1956 in Würzburg. Studium der Mathematik und Philosophie mit den Nebenfächern Physik, Astronomie/Astrophysik, Pädagogik und Didaktik. Seit 1988 Professor in Stuttgart mit Wohnsitz in Würzburg.
Arbeiten in der Künstlerischen Fotografie (fine-art-photography) in Farbe und insbesondere in SW mit den dynamischen Schwerpunkten Abstraktion, Detail, Strukturen, Portrait, Landschaft.
Studienreisen : Sri-Lanka, Schweiz, Österreich, Spanien, Frankreich, Italien, Holland.
Ausstellungen: Offenburg und Würzburg.
Bilder (im Milchhof / Würzburg)
In den ausschließlich in schwarz/weiß gehaltenen Aufnahmen wird die Verbindung von Abstraktion und Gegenständlichkeit in einem nahtlosen Übergang versucht, wodurch Details und Gesamtansichten, sowie deren Vermischung, die Sehweise bestimmen. Gezielt kommt schwarz/weiß zum Herausarbeiten der Abstraktion im Alltäglichen zum Einsatz, indem zwischen schwarz über alle Graustufen nach weiß jede Farbe umgesetzt wird. Der von Entstehungsmoment von Fotografie ist der Bruchteil einer Sekunde, manchmal auch mehrere Sekunden, weshalb diesem ein Denkprozess, in dessen Verlauf das Bild entsteht, vorausgehen muss.
Die bedingungslose Orientierung am Objekt selbst, ohne dabei dessen Individualität zu gefährden, stellt den Ausgangspunkt photographischen Denkens dar. Die Umsetzung in eine Aufnahme geschieht unter Heranziehen inzwischen als einfach zu bezeichnender technischer Hilfsmittel. Der gezielte Einsatz von Farbfiltern erlaubt es, Strukturen herausarbeiten zu können, ohne dabei von der ursprünglichen Intention ablenkend zu verfremden.
Unterschieden werden kann zwischen einem deterministischen und einem stochastischen Prozess, wobei das Objekt die einzige Beeinflussung darstellt. Es tritt dem Betrachter in seiner metamorphosen Struktur entgegen. Die von ihm ausgehenden Signale treffen auf ein System der fotografischen Umsetzungsmannigfaltigkeiten aus denen dann deterministisch oder stochastisch in einem separaten Prozess selektiert wird. Dies geschieht in einem Wechselspiel von Gegenständlichkeit und Abstraktion, wobei bewusst hingenommen wird, dass erst beim nochmaligen Betrachten das Objekt als solches erkannt wird. Die Details eröffnen die Metamorphosen der Spekulation. Photographie wird zur pseudo-injektive Abbildung der umgebenden Wirklichkeit. Der Raum in seiner Vielfältigkeit wird in die fotografische Ebene abgebildet.
Die Beschäftigung, das Denken über Strukturen setzt eine Mannigfaltigkeit metamorphoser Perspektiven frei, deren Umsetzung graphisch in SW geschehen kann. Das Objekt reduziert sich über das Detail zur Struktur, welche wiederum in verschiedenen Perspektiven zum Ausdruck gelangt. Ein optisches Erfassen der Struktur und anschließendes injektives Abbilden, wobei das Objekt als individuelles Objekt erhalten bleibt, beendet den primären Umsetzungsakt.
Besondere Bedeutung kommt Licht und Schatten zu, wobei berücksichtigt wird, dass jedes Licht Schatten wirft, welcher ebenso zum Bild gehört, auch wenn er manchmal nur angedeutet zu sehen ist. Bezüge zur Graphik sind vorhanden, auch wenn nicht deren Abstraktionsgrad erreicht werden kann.