Die Ausstellung:
„Der kauernde Löwe… – Masken, Skulpturen und Ritualobjekte“ (11.12.–19.12.04 im Milchhof/Würzburg) bot mit ihren
seltenen und
authentischen Exponaten traditioneller afrikanischer Alltagskunst, einen umfassenden Einblick in den kulturellen Hintergrund der afrikanischen Kunst.
Bilder ...Die wertvollen Stücke aus der, zwischen 1925 und 1975 entstandenen, Sammlung belgischer Elfenbeineinkäufer, behandeln in höchster Qualität, das zentrale Thema der traditionellen afrikanischen Kunst – das Bild des Menschen.
Kunst ist hier gleichbedeutend mit Plastik, denn die große afrikanische Kunst ist die Plastik. Die Malerei ist unbedeutend. Dies liegt daran, daß Afrikanische Schnitzer, Schmiede usw. ihre Aufgabe nicht darin sehen/sahen, ein "Kunstwerk" zu schaffen, sondern, je nach Auftrag, eine Maske, eine Figur oder einen Stuhl – und diese stets für den privaten, religiösen bzw. rituellen Gebrauch verwendet wurden. In diesem Sinne „Kunst“ für den Alltag.
Diesen Aspekt verdeutlicht auch die Auswahl der Exponate – zu sehen ist „Kunst“, die benutzt, die verwendet wurde im alltäglichem Leben und zur Ausübung ritueller Handlungen, die den Alltag bestimmten und oft immer noch bestimmen.
Interessant auch: Als eigentlicher Entdecker der afrikanischen Bildnerei als Kunst gilt der Kreis um Vlaminck, Derain, Matisse und Picasso. Die Pariser Maler hatten um 1905 afrikanische Masken und Figuren vielleicht nicht erstmals, so doch jetzt mit anderen Augen gesehen. In Dresden und Berlin setzten sich in dieser Zeit Maler der "Brücke" insbesondere mit der Kunst Ozeaniens auseinander.
Heutzutage ist die afrikanische Kunst als große Kunst anerkannt. Afrikanische Meisterwerke erzielen inzwischen Preise wie künstlerische Spitzenleistungen anderer Kontinente.
